Sonntagmorgen, 9:32 Uhr, langsam trudeln alle flugbetriebswilligen ein. Die ersten hochmotivierten Flieger haben bereits voller Elan die Hallentore aufgerissen, die Fahrzeuge rausgefahren und schieben voller Tatendrang die Flugzeuge aus der Halle, während die Überlandhaie bereits ihr eigenes Flugzeug aufrüsten oder unsere Senioren auf der Terrasse noch ihren Kaffee genießen.
Der Startwagen – unser mobiler Tower – ist in Position, eine Telefonverbindung zur Winde ist aufgebaut. Unsere Flugschüler kontrollieren unter Anleitung der Fluglehrer das Schulflugzeug gründlich und unsere Lizenzpiloten kümmern sich um die übrigen Flugzeuge.
Während der Start aufgebaut und die Flugzeuge gecheckt wurden, war am anderen Ende des Flugplatzes der Windenfahrer bereits dabei, die Startwinde bereit zu machen. Das bedeutet unter anderem, den Motor warm laufen zu lassen, die Telefonverbindung zu prüfen sowie die Winde zu erden und gegen Passanten abzusichern. Wenn das alles erledigt ist, kommt der Anruf an den Startleiter, dass die Winde zum Schleppen bereit ist.
Wer richtig Strecke machen will, muss früh in der Luft sein. Die, die weit kommen wollen, lassen sich meist recht früh per F-Schlepp in die erste Thermik schleppen, um den Tag optimal ausnutzen zu können. Doch klappt das immer wie geplant?
Die Schulung hat im normalen Flugbetrieb immer Priorität, vor allem, wenn es um unseren Schulungsflieger, die ASK 21, geht. Deswegen ist der erste Start des Tages an der Winde in den meisten Fällen auch ein Schulungsstart. Nachdem das Flugzeug von Schülern und Lehrern geprüft wurde und die Winde warm ist, kann es losgehen!
Die, die nicht Überlandfliegen, bleiben natürlich nicht am Boden. Wer beim Flugbetrieb hilft, fliegt auch! Das ist nur gerecht. Die Kameraden ohne Ambitionen, große Strecken zurückzulegen oder die, die nur heute keine Lust haben, teilen sich die Flugzeit auf den Vereinsfliegern. Auf der ASK 21 wechseln sich unsere Flugschüler fleißig mit dem Fliegen ab.
Ab der A-Prüfung darf man als Schüler alleine fliegen. Dazu muss aber ein Fluglehrer am Boden sein und den Schüler beobachten können, um zur Not per Funk Tipps geben zu können. Georg, seines Zeichens Fluglehrer, verfolgt diese Aufgabe immer sehr gewissenhaft und wird hier von seinem Bruder Eberhard tatkräftig unterstützt.
Morgens noch voller Tatendrang und höchstmotiviert gestartet findet sich mancher Pilot am Nachmittag auf dem Boden bzw. Acker der Tatsachen wieder.
Die Sonne steht tief am Himmel, wir Flieger sind erschöpft vom langen Tag auf dem Flugplatz. Der letzte Start an der Winde steht an. Jetzt heißt es noch ein letztes Mal konzentrieren und die ruhige Abendthermik und den wundervollen orange-roten Sonnenuntergang genießen. Noch ein Mal alles am Boden lassen und einfach nur entspannen...
Nach jeden Flugtag müssen unsere Flugzeuge gewaschen werden. Nicht nur, weil wir unser fliegendes Material pflegen, sondern auch, weil jede Verunreinigung wertvolle Gleitleistung kostet.
Manchmal machen ein paar von uns noch einen abschließenden F-Schlepp hinein in die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Das Besondere bei solchen Flügen ist, dass die Luft in den Abendstunden meistens absolut ruhig ist. Man kann das Steuer des Flugzeug über Minuten loslassen, ohne dass das Flugzeug seine Richtung ändert... Wahnsinn.
Wer mag, vor allem samstags, lässt gemeinsam mit den Kameraden den Abend noch bei Bier und Bratwurst ausklingen und lässt den Tag noch einmal revue passieren.