Wir bilden wie alle Vereine in Deutschland nach den Vorgaben des Deutschen Aeroclubs aus und sind Teil der ATO (Approved Training Organisation) Niedersachsen. Die Ausbildung zum Segelflieger ist in Deutschland in drei praktische Abschnitte plus Theorieprüfung unterteilt. In diesen Abschnitten lernst du zusammen mit unserem Fluglehrerteam alles – von den Grundlagen bis zum Streckenflug.
Im ersten Teil der Ausbildung beginnen wir damit, dich mit dem Geschehen auf dem Flugplatz vertraut zu machen. Das klingt erst einmal komplizierter als es ist, aber wir wollen, dass du dich bei uns wohlfühlst und sicher bist und bei so viel teurem und schwerem Gerät um dich herum ist es wichtig, dass du weißt, wie du dich verhalten solltest. Wir zeigen dir beim ersten Vorflug-Check, auf was zu achten ist, wie so ein Flugzeug gebaut ist und beginnen mit den ersten Eingewöhnungsflügen, bei denen der Fluglehrer alles wichtige macht und du erstmal “mitfühlst”. Zudem machen wir dich mit den wichtigsten Begriffen der Fliegerei vertraut. Nach ein paar Starts bist auch du schon am Steuer und wir beginnen damit, dir die Grundlagen des Fliegens beizubringen. Begonnen mit dem Geradeaus- und Kurvenflug, über den Start samt Startabbrüchen und dem Verhalten im überzogenen Flugzustand (Strömungsabriss) bis zur Cure eines jeden Flugs – der sicheren Landung.
Am Ende des ersten Abschnitts, nach Überprüfung durch einen anderen Fluglehrer, wenn du all das sicher beherrschst, fliegst du dich frei – du fliegst also die ersten drei Platzrunden ohne Fluglehrer hinten drin. Ein Wahnsinnsgefühl, das erste mal alleine da oben!
// Grundlagen lernen
// Starten, Landen, Fliegen
// Ziel: erster Alleinflug
// dauert circa 50 bis 70 Starts // mindestens 13 Jahre
// valides Medical Klasse 2
// du fliegst: ASK 21
Im zweiten Abschnitt vertiefst du das bereits Gelernte, sowohl alleine, als auch mit Fluglehrer. Du darfst nun nämlich in Flugplatznähe und unter Aufsicht des Fluglehrers, der sich auf dem Flugplatz befindet und per Funk erreichbar sein muss, alleine fliegen.
Nun beginnen wir auch damit, dir das Thermikfliegen beizubringen, auch zusammen mit anderen Flugzeugen in einem “Bart”.
Zudem lernst du das Flugzeug im Schnellflug und bei größerer Querneigung, also in engeren Kurven, kennen und wir wiederholen Notverfahren und Startabbrüche. Beendet wird dieser Abschnitt ebenso mit drei Platzrunden im Alleinflug, bei denen du uns zeigst, dass du alles beherrschst und das Flugzeug in einem bestimmten Feld ziellanden kannst.
// Gelerntes vertiefen
// Thermik fliegen
// gemeinsam kreisen
// dauert circa 30 bis 50 Starts
// du fliegst: ASK 21
Nun geht’s ans Eingemachte. Im dritten Ausbildungsteil lernst du vor allem ein besonderes Landeverfahren – den Seitengleitflug – und erfliegst zum ersten Mal Kompasskurse und beginnst mit den Grundlagen der klassischen terrestrischen Navigation. Viel spannender als obsolete Kompasskurse sind aber die Umschulungen auf neue Flugzeugmuster. Du wirst nun zuerst auf den Einsitzer Astir CS und später auf die DG 500 umgeschult und lernst somit neue Flugzeugmuster kennen. Zudem beweist du bei einem Alleinflug, der mindestens dreißig Minuten dauert, dass du die Grundlagen des Thermikfliegens beherrscht.
Diesen Abschnitt beendest du mit drei einwandfreien Platzrunden inklusive Seitengleitflug.
Nun hast du es fast geschafft! Du kannst ein Flugzeug sicher fliegen, doch weite Strecken ohne Motor zurückzulegen, das ist die Kunst. In einer navigatorischen und einer meteorologischen Überlandflugeinweisung zeigen wir dir die wichtigsten Grundlagen zum sicheren und erfolgreichen Überlandflug. Die navigatorische Einweisung erfolgt meist auf einem Motorsegler, den wir uns von befreundeten Vereinen leihen, um die Konzentration voll auf Karte und Kompass zu lenken, die meteorologische logischerweise im Segelflugzeug. Zusammen mit einem Fluglehrer schreibt ihr euch eine Strecke aus, meistens ein Dreieck von etwa 150 Kilometern Länge, die ihr dann gemeinsam Fliegt. Du steuerst, der Lehrer gibt dir Tipps und erklärt dir mögliche Entscheidungen.
Es folgen mindestens drei Starts- und Landungen auf fremden Plätzen. Zudem macht ihr eine Außenlandeübung, bei der ihr entweder wirklich auf einem Acker landet, oder mit einem Motorsegler kurz vor der Landung durchstartet. Der MoSe hat den Vorteil, dass ihr in verschiedenen Geländesituationen mehrfach Anflüge üben könnt.
Die Theorieprüfung macht ihr irgendwann innerhalb eurer Ausbildung, maximal aber zwei Jahre vor Lizenzerhalt. Dazu erhaltet ihr jeden Winter Theorieunterricht von unseren Fluglehrern, der euch auf die Prüfung vorbereitet. Die Prüfung findet in Wolfenbüttel statt und beinhaltet sieben Fächer. Man kann die Prüfung wenn man durchfällt wiederholen. Die Passmark liegt bei 75 Prozent, ist also gut machbar.
// 7 Fächer
// Passmark 75%
// Theorieunterricht im Winter
Vor deiner praktischen Prüfung fliegst du noch alleine einen Flug über fünfzig Kilometer. Entweder einen Zielrückkehrflug oder du landest auf einem anderen Flugplatz und wir holen dich mit Anhänger und kalter Cola über den Landweg zurück.
// 50 km alleine fliegen
Abschließend legst du eine praktische Prüfung ab. Dazu kommt der Prüfer zu uns auf den Flugplatz und fliegt mit dir in gewohnter Umgebung drei Platzrunden, bei denen du alle wichtigen Fähigkeiten demonstrierst – wahrlich kein Hexenwerk.
Herzlichen Glückwunsch! Nun bist du Lizenzinhaber und du kannst dich auf viele schöne, alleinverantwortliche Flüge und deine Umschulung auf die ASW 19 freuen.
// Praktische Prüfung am Platz
// zeigen, dass man alles beherrscht
// lockere Atmosphäre